Schlagwort-Archive: Bundeswehr im Wald außer Kontrolle

1. Üblager – Biwak > Tag 3/3

Der zweite Tag ist geschafft und heute ging es endlich wieder Richtung Kaserne, doch bevor es losgehen konnte und wir am Ende im Bett waren, ist noch einiges passiert. Was genau, folgt jetzt …

Tag 3 – Zeltabbau und Rückmarsch
Diesmal durften wir etwas später aufstehen, um nicht wieder ewig an der Essensausgabe zu warten. Da nur ein paar zur Essensausgabe sind und für den Rest das Essen empfangen habe, habe ich mit zwei anderen auf den Weg zur Toilette gemacht. Und die ist so weit weg, da sollte man schon los laufen, auch wenn man noch nicht muss. Bis dort hin läuft man nämlich mal schnell 15 Minuten. Also geht für ein Toilettenbesuch mal schnell über eine halbe Stunde verloren. Aber der Tag sollte sowieso etwas ruhiger werden. Die Abreise war anfangs für nach 12 Uhr geplant, da wir Essen aus den Thermen empfangen sollten. Es wurden dann aber doch einfache Essensbeutel verteilt und so konnte jeder Zug los machen, wenn er mit allem fertig war. Es mussten also die Zelte abgebaut werden. Der Platz der Gruppe ordentlich gemacht werden, Müll sammeln, Feuer löschen und zusätzlich noch welche für den Abbau vom Zugführerplatz. Um ca. 11 Uhr sollte dann der Rückmarsch zur Kaserne los gehen. Ich hatte bereits vorher eine Blase an meinem Fuß festgestellt und konnte leider nichts dagegen machen. Mit dem vielen Gepäck auf dem Rücken hat die Blase natürlich ziemlich geschmerzt und auch so war es unglaublich anstrengend. Die Erste mussten wir leider bereits noch innerhalb des Übungsbereichs abholen lassen. Viel weiter habe ich es dann aber leider auch nicht mehr geschafft. Ich habe mich noch ca. 1 Km gekämpft und dann hat mich der Gruppenführer mit noch jemanden abholen lassen. LEIDER! Wir wurden dann also zurück in die Kaserne gefahren und dort hat dann aber auch genug Arbeit auf uns gewartet, so musste die komplette Ausrüstung der Züge gereinigt werden. Also alle Werkzeuge und so weiter. Dann das Ganze noch ins Gebäude an möglichst sinnvolle Plätze bringen. Dann ging es an die Waffenreinigung. Die Dinger waren ja auch total dreckig, da es dort ziemlich staubig war. Hatten wir, dass dann endlich auch geschafft noch schnell die Waffen wieder abgeben und wir durften uns endlich mal duschen. Das war mal wieder richtig angenehm. Und dann wurde uns noch genügend Zeit für das Nachbereiten der Ausrüstung gegeben. Also alles reinigen, was evtl. schmutzig geworden ist. Kurz nach 20 Uhr durften wir dann ins Bett und ich war sofort weg.

Tja, dass waren drei Tage Biwak. Schon erstaunlich, wie man den Körper fordern kann. Fürs nächste Biwak hab ich bisschen mehr Erfahrung gesammelt, was man noch mitnehmen sollte und was man eigentlich nicht benötigt. Ansonsten hat es eigentlich sehr viel Spaß gemacht, nur der Rückmarsch war leider nichts bei mir :(.

1. Üblager – Biwak > Tag 2/3

Gestern habe ich bereits über den ersten Tag vom Biwak geschrieben gehabt. Dort haben wir den Marsch zum Üblager gehabt sowie den Aufbau der Zelte und ein paar weitere kleinere Dinge. Kommen wir hier nun also zum zweiten Tag …

Tag 2 – Stellungen beziehen und Feuer frei!
05:30 Uhr sollten wir aufstehen. Warum eigentlich so früh, es ist doch eh total dunkel!? Bisschen Katzenwäsche und dann ging es wieder vor, unser EPA empfangen. Unsere Gruppe war als Erstes an der Ausgabestelle. Blöderweise hat das keinem interessiert und so wurden erst mal die anderen beiden Züge mit ihren jeweils 3 gruppen bedient. Bis das alles durch war, haben wir bestimmt 30-45min gewartet. Endlich waren wir an der Reihe und keine 5min später schon auf dem Rückweg zu unserem Gruppenplatz. Dann gab es erst mal Frühstück. Diese EPA-Beutel (ja Beutel, eigentlich sind es ja Kartons, aber anscheinend ist Plastik günstiger) sind wirklich sehr vielfältig und bieten genug, um den Tag zu überleben. Zusätzlich hatten wir noch eine große Kiste Bananen bekommen. So viele Bananen wie dort, habe ich noch nie gegessen, die haben aber auch super geschmeckt.
Dann ging es vor in die Stellungen, jeder wurde erst mal in seine Stellung verteilt und dann sollten diese „gereinigt“ und wieder ordentlich hergerichtet werden. Also Laub und Gras raus und möglichst so tarnen, dass diese von vorne nicht mehr zu erkennen sind. Zwischenzeitlich war der Zugführer da und hat sich das Ganze bei uns mal angeschaut. Ein erstes Lob ist dabei auch schon gefallen. Außerdem wurde der alte Alarmposten komplett abgerissen, da dieser total fehl am Platz war. So mussten wir auch noch einen neuen Alarmposten angelegen. Dann wurden die Wege aus dem Gruppenplatz zu den Stellungen angelegt bzw. überarbeitet. Also alle Äste, Stöcke und so weiter vom Weg weg und ein paar Kennzeichnungen, damit wir auch wissen, wo wir lang müssen. Zwischenzeitlich gab es noch Mittag, welches sehr lecker war. Ja natürlich aus dem EPA-Beutel und mit Esbit-Kocher erwärmt. Endlich hatten wir alles fertig und haben unsere Manöver-Munition erhalten. Erst mal wurde alles trocken geübt. Also möglichst unauffällig in die Stellungen kommen und dort dann auch kennzeichnen, dass man die Stellung bezogen hat und bereit zur Feindbekämpfung ist. Natürlich wurde auch geübt, möglichst schnell in seine Stellung zu kommen, ohne dabei einen Sturz hinzulegen. Hat dass dann alles gesessen ging es um den Gleichschuss. Also dass alle aus der Gruppe gleichzeitig schießen, dass es wie ein einziger Schuss klingt und man so den Feind unwissend lässt, wie viele nun wirklich geschossen haben. Das hat recht schnell geklappt und so konnten wir das alles zusammen nun praktisch üben. Also Alarm und alle vor und Feind bekämpfen. Das Ganze haben wir ein Weilchen beobachtet und dabei wurden wir wieder mal vom Zugführer beobachtet, welcher uns wieder einmal mehr lobte. Und da wir das Ganze so gut machten, hieß es für uns, dass es kein Nachtalarm geben wird. Mensch, da waren dann doch bisschen glücklich :D. Und so ging es dann langsam in den Abend rein, es wurde das Abendessen ausm EPA-Beutel zugerichtet und die Ersten haben sich für den Alarmposten vorbereitet oder sind schlafen gegangen. Ich war bis 20 Uhr am Feuer und hab dann den Alarmposten bezogen und erst danach ein bisschen geschlafen. Die Nacht gab es keine größeren Zwischenfälle, zwar hat sich einer der Gruppenführer den Spaß erlaubt, die Alarmposten zu ärgern. Aber bei uns war es zum Glück nicht der Fall. Die Feuerwache musste diese Nacht mit dem Holz etwas sparsamer werden, da es sonst evtl. nicht mehr für warmen Kaffee gereicht hätte.

Morgen folgt dann der letzte Beitrag übers Biwak. Da geht es dann um den Rückmarsch und was noch alles zu erledigen war bevor wir überhaupt losmachen konnten und wann wir endlich wieder in unseren Betten liegen konnten.

1. Üblager – Biwak > Tag 1/3

Diese Woche hatten wir unser erstes Biwak (Bundeswehr im Wald außer Kontrolle) und es hat Spaß gemacht. Das Wetter hat super mitgespielt, Sonnenschein und angenehme 5°C tagsüber. Aber fangen wir mal vorne an …

Tag 1 – Der Marsch und Zeltbau
Bis ins Üblager war es ein Fußmarsch von ca. 8Km komplett mit Koppel, Rucksack und Waffe. Das Gesamtgewicht, hm, vielleicht 20-25 Kg. Also doch schon bisschen was am Körper. Und es ging ja nicht nur eben, sondern auch kleinere Hügel waren vorhanden. Für die Strecke haben wir so 2 Stunden gebraucht. Im Wald angekommen haben wir erst mal unsere Zelte aufgebaut. Ein Gruppenplatz war vorhanden und musste noch etwas erneuert werden. Dann musste noch etwas Holz gesammelt werden, damit die Nacht die Feuerwache auch was zum Verheizen hatte. Später hatte sich raus gestellt, dass wir doch noch extra Feuerholz geliefert bekommen. So hatten wir wenigstens eine Notreserve uns geschaffen. Mittag gab es aus der Therme, bis zum Platz waren es aber auch noch mal ca. 600 Meter. Abends war Rohkost angesagt. Wir hatten Kartoffeln, Karotten und all solche tollen Sachen bekommen und sollten uns kümmern. Naja, besonders ist es nicht geworden und so hatte zumindest ich etwas Diät gemacht ;). Dann war noch mal eine Lehrvorstellung angesagt, wie man sich richtig im Biwak verhält. Es wurde also immer gezeigt, was falsch ist und wie man es richtig macht. Also beispielsweise wie man möglichst leise sein Essen zubereitet und die Stellungen bezieht. Dann noch Entfernungsschätzen, wo ich mich so extrem verschätzt habe, unglaublich! Und dann noch die verschiedenen Leuchtmunitionen. Während dieser ganzen Vorstellungen hat sich ein Fuchs (Fahrzeug) angeschlichen und wir waren echt erschrocken, als dieser nur noch 7m von uns entfernt war und es keiner mitbekommen hatte. Da sieht man, wie man es richtig macht.

Der Abend kam und die Einteilung für den Alarmposten sowie der Feuerwache wurden gemacht. Ich durfte mit meinem Zeltkompanen von 20-22Uhr den Alarmposten besetzen und dann noch mal vom 02-04Uhr die Feuerwache. Am ersten Abend mussten wir den Alarmposten nehmen, wie er war, und er war sehr unbequem. Nach der Zeit wurde es auch ziemlich kalt, aber zum Glück hatten wir gleich ein warmes Feuer, wo wir abgelöst wurden. Die Feuerwache war dafür angenehm warm, aber Feuer hat eben diese Eigenschaft.

Hier gehts weiter zum zweiten Tag!